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Streuobstwiese

Wir wollen Vielfalt!

Wir wollen Pflanzen, die harmonisch zusammenarbeiten und zugleich Unterschlupf, Schatten, Schatten, Nahrung für Tiere bieten. Und dafür bilden wir "Pflanzen-Inseln". In der Mitte einer Insel steht jeweils ein Obstbaum. In unserem Fall, entweder ein Apfel-, Kirsch-, Birnen- oder Pflaumen-Baum. Dieser wird jeweils mit 3 Beerenbüschen (Himbeer-, Blaubeer-, Johannisbeer-, Josta- oder Stachelbeerbusch) vergesellschaftet. Darunter und dazwischen kommt die "Krautschicht" (Kräuter und Rankgemüse). Details werden unten im Abschnitt "So geht´s" beschrieben.

Warum machen wir das so?

  • Biodiversität, d.h. möglichst viele verschiedene Arten und Sorten.Durch die Kombination mit z.B. Beerenbüschen, Kräutern und Gemüse, wird der Ertrag – das Angebot für die Nützlinge und uns selbst – und die Artenvielfalt erhöht. Diese „Idee" ist angeblich schon Jahrhunderte alt.
  • Lange Blütezeit, um möglichst vielen Bestäubern, möglichst lange Futter bieten zu können.
  • Schädlingsfalle, d.h. wenn Schädlinge kommen, sind es erst mal nur welche für die eine Sorte.

So geht´s

1. Bäume pflanzen

Zeitpunkt

Wir haben im Herbst gepflanzt, denn es ist die beste Zeit um Obstbäume und Sträucher zu pflanzen: Nachdem die Bäume ihre Blätter abgeworfen haben, ist der ganze Zucker des Sommers in den kleinen Zweigen, Zweigspitzen und Knospen. Im weiteren Verlauf des Herbstes wird der Saft dann hinunter in die Stiele und Wurzeln geleitet. Etwa 85% des Wurzelwachstums geschieht nach dem Blattabwurf. Es heißt: „Im Herbst zu pflanzen, wenn die Blätter abgefallen sind, macht die Bäume fett und bereit, eine große Menge an Wurzeln anzulegen. Und wenn der Frühling kommt, ist der Baum bereit, zu explodieren."
Wir sind gespannt...

Pflanzloch

Wie pflanzen die kleinen Bäume in ein sehr großes und tiefes Loch. Warum? Um die umgebene Erde zu durchlockern, zu durchlüften und zu durchlichten, sodass die feinen Wurzeln gut durchkommen - und auch die sog. Lichtwurzler. 

Baumscheibe

In einem Umkreis von etwa 3m um den Obstbaum herum, legen wir einen Rand aus Grassoden (mit dem Boden nach oben), so haben wir eine sogenannte Baumscheibe. Auf diese schichten wir Kompost, Pappe (beim Zersetzen dieser, entseht Kohlenstoff), Holzhackschnitzel, Tonerde. Das ganze ist eine Mulchschicht.

Stamm-Schützer                                                    

Zu guter Letzt haben den Bäumchen Stamm-Schützer angelegt, um sie vor Reh- und Wühlmausverbiss zu bewahren. Im vergangen Jahr hatten wir keine Schützer und es sind ein paar Bäume den Reh-Gaumen zum Opfer gefallen. Das war echt schade, denn wir haben uns viel Mühe bei der Auswahl der Obstbaumsorten gemacht. 

Obstbaumsorten

Für uns stand fest, dass wir auf der Streuobstwiese nur alte und regionale Obstbaumsorten anpflanzen möchten. Regionale Sorten sind  an den Standort mit dessen spezifischem Klima, Wetter, Bodenverhältnisse etc. angepasst und alte Sorten gelten als robuster, geschmackvoller und resistenter gegen Schädlinge. Wir haben die Bäume von einer Obstbaumschule hier in der Nähe gekauft, die als Bioland-Betrieb soziale & ökologische Arbeit verbindet und sich auf alte Obstbaumsorten spezialisiert hat. 

Hier ein Überblick einiger unserer Obstbaum- und Beerensträucher-Sorten 

Und hier noch ein interessanter Artikel eines Bekannten von uns:

   lesen...

2. Sträucher setzen

Um einen Baum setzen wir 1-4 Sträucher mit jeweils 1 m Abstand zum Baum sowie zwischen den Sträuchern. Wir haben verschiedene Sorten von Johannisbeeren, Jostabeeren, Himbeeren und hauptsächlich Heidelbeeren gewählt. Es geht aber auch Holunder, Aronia etc.
Die Beerensträucher bieten dem Obstbaum-Stamm einen Wind- und Sonnenschutz, uns und den Tieren zusätzlichen Ertrag und sie stellen einen weiteren Baustein für die Artenvielfalt dar.

3. Krautige Bodenbedeckung pflanzen

Noch eine Etage tiefer bzw. zwischen die Sträuchern setzen wir im Frühling Kräuter, wie Minze, Thymian, Lauch, Rucola, Erdbeeren, Knoblauch – sie können alle gut miteinander und helfen sich gegenseitig, Schädlinge abzuwehren und nützliche Insekten anlocken - und sie bringen einen extra Ertrag! Ist das nicht eine absolut super Sache? Und: Mit den Anbindepfählen der Obstbäume bieten wir gleichzeitig Rankgemüse wie Bohnen, Erbsen, Gurken, Kapuzinerkresse ein Gerüst an.

4. Verbündete unterstützen
Vögel, Bienen, Wespen, Schmetterlinge, Frösche u.v.m. sind im Garten wahre Freunde. Vögel, z.B. füttern ihre Jungen bei der Aufzucht vor allem mit Rauben und Larven von „Schädlingen". Somit helfen sie, Schädlingsarten und Populationen auf einem sehr niedrigen Niveau zu halten. Dafür haben die Kinder bei uns Nistkästen gebaut - und ganz wundervoll angemalt! Ich könnte mich als Vogel kaum entscheiden, in welches Haus ich da einziehen sollte. Nun ja, noch besteht auch noch keine Qual der Wahl, denn die Kästen sind noch nicht aufgehangen, sondern überwintern über dem Regenbogen in der Scheune.

Wir haben uns jetzt erst mal für eine Serie Nistkästen mit einer Schlupfloch-Größe von 3,8 cm Durchmesser entschieden. Diese Größe gefällt einer ganzen Reihe von Arten, wie Meisen, Kleiber, Drosseln, Sperlinge, Zaunkönige, Amseln.

Wir wollen noch weitere Ideen umsetzen, um so viel wie möglich für unsere Verbündeten zu tun und noch mehr von ihnen anzulocken:
Insekten-Hotels, Tonschalen mit Wasser als Trink-und Badequelle, Futterspender für Tran und Samen, Bauten mit Wolle für Hummeln, Bienenstöcke...

Apropos Bienen: Wenn ihr Lust habt, hier ein Bienenvolk zu beheimaten, meldet euch gern!

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